Samstag, 17. Februar 2018

Der Belarus-Deal von Peter Hereld

Spannender, rasanter aber nicht immer glaubhafter Thriller zu einem brisanten Thema

„Wie weit würdest du gehen, um die Story deines Lebens zu schreiben?“

Der Journalismus-Student Tom Hardberg jobbt in einem Fitnessstudio. Der Job, ja eigentlich auch sein Leben, langweilen ihn und schon lange ist der Student auf der Suche nach einer großen Story, die seine Karriere befeuert und sein tristes Leben aufpeppt. 

Dann bekommt Tom von einem ehemaligen Klassenkameraden einen brisanten Hinweis. Die Recherchen im Darknet lassen den Studenten auf eine globale Organisation stoßen, die menschliche Organe zur Transplantation anbietet. Um seinen Nachforschungen eine belegbare Grundlage zu verschaffen, macht sich Tom auf den Weg nach Minsk in Weißrussland, um das im Untergrund arbeitende Unternehmen noch genauer unter die Lupe zu nehmen. Vor Ort macht der junge Mann eine schreckliche Entdeckung, die für ihn zur tödlichen Gefahr wird. Tom muss fliehen, um sein Leben zu retten…


Der Thriller „Der Belarus-Deal“ von Peter Hereld ist mein erstes Buch des Autors und hat mich aufgrund des Klappentextes angesprochen und neugierig gemacht. Der Autor greift das brisante Thema „Organhandel“ auf und hat einen zeitgemäßen und rasanten Thriller geschrieben, dem es aber stellenweise an Glaubwürdigkeit fehlt. 

Peter Hereld hat einen modernen und erfrischend anderen Schreibstil, an den ich mich anfangs doch erstmal gewöhnen musste. Aber einmal in der Story angekommen, lässt sie einem dann auch nicht wieder los. Denn schon der Prolog ist erschreckend, weckt das Interesse und macht definitiv Lust aufs Weiterlesen. Nervenkitzel und Spannung sind fast von Beginn an gegeben, was auch den durchaus brisanten Themen Darknet und illegaler Organhandel geschuldet ist, zudem wird das Tempo permanent hochgehalten. 

Während Toms spektakulärer Flucht überschlagen sich, unter anderem auch durch überraschende Wendungen, die Ereignisse. Alles geht mehr oder weniger Schlag auf Schlag und dem Leser bleibt kaum Zeit Luft zu holen. Hin und wieder geht die Fantasie mit dem Autor durch und er lässt unrealistische und überzogene Szenen vor dem geistigen Auge seiner Leser entstehen. 

Die Darstellung des Hauptprotagonisten Tom als Superheld, der auch von muskelbepackten Killern und gezielten Schüssen auf seine Person nicht aufzuhalten ist, wirkt schon sehr konstruiert und an den Haaren herbeigezogen. Der Charakter Tom hat sich in vielerlei Hinsicht keine Sympathiepunkte bei mir verdient. Mir war er zu flapsig und zu übertrieben sarkastisch.


„Der Belarus-Deal“ von Peter Hereld ist ein spannungs- und actiongeladener Thriller der durch hohes Tempo und Nervenkitzel besticht. Das brisante Thema illegaler Organhandel bietet zusätzlich Sprengstoff und stimmt nachdenklich, denn möglicherweise ist die illegale Beschaffung gesunder Organe, egal zu welchem Preis, längst erschreckende Realität. Kleiner Schwachpunkt sind meiner Meinung nach die konstruiert wirkenden und überzogenen Szenen, die dem Buch teilweise die Glaubwürdigkeit nehmen. Nichtsdestotrotz hat mich der Autor mit seinem Plot gefesselt und gut unterhalten, weswegen ich sehr gerne eine Leseempfehlung ausspreche.


Buchtitel: Der Belarus-Deal
Autor: Peter Hereld

Verlag: Edition M
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 30.01.2018
Flexibler Einband 252 Seiten
Sprache: Deutsch

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